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Impfgegner – What’s the harm?

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Wir haben hier im Blog sehr viele Artikel zu Impfgegnern und es stellt sich die Frage: Warum? Warum die Mühe?

Die Antwort liegt im Leid, das die Impfgegner verursachen. Wir könnten hier, wie wir es schon getan haben, z.B. Natalie ins Feld führen, aber so tragisch solche “Einzelschicksale” sind, so kann man doch daraus keine Folgerungen ableiten. Es könnte ja theoretisch ein beliebig seltenes Ereignis sein.

Masern:

Fangen wir daher mit einer Betrachtung der Masern an, von denen man in den 1990ern noch annahm, dass sie bis 2010 ausgerottet seien.
Dann kam der Studienfälscher Wakefield mit der Behauptung, dass der MMR Impfstoff Autismus verursache. Nachdem er seinen angeblichen Fund öffentlich gemacht hatte, fielen die Impfraten. Hatte Großbritannien 1996 noch eine 92%ige Durchimpfungsrate bei Masern, fiel diese bis 2002 um 8% ab, manche Teile Londons erreichten 2003 sogar nur mehr 61%. Das Ergebnis war, dass man 2006 wieder 3.705 Masernfälle erlebte und den ersten Toten seit 1992 zu beklagen hatte. (Anm.: Sterbefälle, die in den Jahren 1993 – 2005 in der GB-Statistik unter Masern angeführt sind, rühren von Langzeitschäden/Nachwirkungen von Masern wie SSPE her). 2008 wurden die Masern in Großbritannien wieder für endemisch erklärt.

In den Niederlanden, Deutschland, Schweiz und einigen anderen Ländern sind Masernausbrüche an Waldorfschulen keine Seltenheit. Die Anthroposophie lehnt Impfungen ab …

Der Measles Monthly Monitoring Bericht vom August hat für dieses Jahr 28.307 Fälle und 8 Tote durch Masern in Europa gezählt. Und das Jahr ist noch nicht um. Fälle wie der von Natalie sind leider kein so extrem seltenes Ereignis, wie man es sich wünschen würde. Das RKI hat seine Schätzung zu SSPE gerade auf 1:200 bei Kleinkindern korrigiert, bei 28.307 Fällen ist leider zu erwarten, dass einige dabei sein werden …

Amerika, Keuchhusten:
Vor der Impfung starben jedes Jahr zwischen 5.000 und 10.000 Menschen an Keuchhusten, heute immer noch 30 pro Jahr. Keuchhusten war in den 70ern nahe der Ausrottung, als eine britische Studie die Impfung mit Gehirnschäden in Verbindung brachte. Die Studie war zwar schnell zertrümmert, doch die Impfraten fielen. Dann, 1982, der Hit in den USA: eine “Dokumentation” namens “Vaccine Roulette”, die sich um Fakten nicht die Bohne scherte und eine wahre Hysterie auslöste – dafür gewann sie einen Emmy. Impfstoffhersteller wurden mit unbegründeten Klagen überschüttet, wobei “unbegründet” in den USA nicht unbedingt ein Problem ist … Die Impfstoffpreise stiegen ins unermessliche, die Regierung war gezwungen einzugreifen.

Es gelang, die Lage unter Kontrolle zu bringen, aber auch heute noch sind Impfgegner in den USA sehr erfolgreich. Die Krankheit feiert ein “Comeback”. Immer mehr Eltern entscheiden sich, nicht zu impfen. Obwohl die Impfung zu 90% wirksam ist, reicht das aufgrund der fehlenden Herdenimmunität nicht. Eine Studie hat ermittelt, dass 1 von 20 ungeimpften Kindern Keuchhusten bekommt. Im Vergleich dazu nur eines von 500 bei Geimpften. Da immer noch wesentlich mehr Kinder geimpft sind, beträgt der Anteil der Ungeimpften an der Gesamtzahl nur ca. 12 %. Impfgegner gehen mit dieser Zahl hausieren, da sie offensichtlich Statistik entweder nicht verstehen können oder nicht verstehen wollen.

Zwischen 1999 und 2004 starben laut einer Untersuchung 91 Babies an Keuchhusten, alle waren jünger als 7 Monate, 58% waren unter 2 Monate alt. In der Conclusio der Studie wurde auf die unzureichend vorhandene Herdenimmunität als Ursache hingewiesen.

Kinderlähmung:
Muslimische Fundamentalisten haben sich irgendwann in den Kopf gesetzt, dass Impfungen böse sind. In Pakistan und Afghanistan wurden Fatwas gegen die Impfung gegen Kinderlähmung ausgesprochen. Ebenso in Nigeria. Das Ergebnis war, die Kinderlähmung kehrte in einigen vormals “gesäuberten” Gebieten zurück. Nicht nur in Nigeria selbst, auch in den Nachbarländern traten vermehrt Fälle auf. Wie genetische Tests zeigten, war nun einer der Exportartikel Nigerias die Kinderlähmung. 2006 traten dort auch mehr als die Hälfte aller weltweit registrierten Fälle von Kinderlähmung auf. Da selbstverständlich auch andere Impfungen abgelehnt wurden, kam es auch zu Masernepidemien; 2007 kostete ein Ausbruch 200 Kindern das Leben.

Heute sind Indien, Pakistan, Afghanistan und Nigeria die einzigen Länder, in denen die Kinderlähmung wirklich noch heimisch ist.

Diese Liste könnte leider nahezu beliebig erweitert und fortgesetzt werden. Impfgegner kosten Leben.


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